Tolle Leistungen beim Int. Strongwoman-Cup und beim D-Cup in Bad Bevensen

Nicole Geißler und Franziska Mettner triumphieren bei den Frauen Carsten Unger holt seinen ersten Sieg in der 2. Liga

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Am Samstag, dem 27.Juli, stand erstmals das kleine Städtchen Bad Bevensen auf dem Wettkampfprogramm der GFSA. Anett von der Weppen und ihr Team stellten tolle Wettkämpfe auf die Beine. Auch die Rahmenbedingungen für die Athleten, wie etwa Versorgung, passten super.

Los ging es mit dem LKW ziehen. Über eine Strecke von 20 Meter musste ein Mercedes Benz Oldtimer aus den 50-iger Jahren mit 3,5t gezogen werden. Die Athletinnen der Klasse -75kg konnten mit Geschirr und Hilfsseil ziehen. Es siegte Laura Legath vor der Belgierin Rachinikul Tawapee und Franziska Mettner. Besonders das Anziehen war aufgrund der leicht nach innen stehenden Vorderräder nicht ganz einfach. Das bekamen dann vor allem die Frauen über 75kg zu spüren, die das Fahrzeug nur mit dem Geschirr in Bewegung setzen mussten. Am besten schaffte dies Claudia Kanaan, die mit 31,3 sec Bestzeit erzielte, gefolgt von Mirela Pirjol (der Mutter von Paul Pirjol) und Tanja Mühlbauer. Auch die Männer mussten sich mächtig ins „Geschirr“ legen, bis der LKW rollte. Carsten Unger erzielte mit 19,46 sec die schnellste Zeit und verwies Steffen von der Lieth und Stephan Franke auf die Plätze.

Es folgte eine Überkopfdisziplin. Für die Frauen in der leichten Klasse stand die Apollon Axle (40kg) auf Wiederholungen vom Boden auf dem Programm. Franziska Mettner schaffte 13 Wdh. und siegte vor Rachinikul (9 Wdh.) und Laura Legath (1 Wdh.). Bei den Frauen in der Klasse +75kg diente eine umgebaute Beregnungsmaschine als Viking Press. Ungefähr 55kg lagen an der Griffstange an. Es siegten Nicole Geißler und Dina Pirjol (die Schwester von Paul Pirjol) mit je 20 Wiederholungen, auf den Plätzen folgten Mirela Pirjol mit 18 Wdh. und Sandra Bradley mit 16 Wdh. Bei den Männern wurde das Gewicht 4mal erhöht, indem auf einem Gestell Fässer nachgeschoben wurden. Das Startgewicht lag bei 80kg. Am Ende waren es 132kg, mit denen Wiederholungen zu absolvieren waren. An dieser „Viking Press“ siegte Sebastian Nübel mit insgesamt 13 Wdh. vor Carsten Unger (11 Wdh.) und Stephan Franke (8 Wdh.).

Beim nun folgenden Fass-Hochwurf galt es je 4 unterschiedlich schwere Fässer über 3,50m bei den Frauen und 4,50m bei den Männern zu werfen. Bei den leichten Frauen siegte Franziska Mettner vor der belgischen Athletin Rachinikul und Laura Legath. Sylvana Bomholt holte sich den Sieg in der Klasse über 75kg. Sie benötigte 28,95 sec., um alle vier Fässer über das Hochwurfgestell zu werfen. Es folgte Nicole Geißler auf Platz 2. Zwischen dem dritten und vierten Platz lagen nur 9 Hundertstel Sekunden. Thora Thorsteinsdottir (die stärkste Frau Islands) ist um diese Winzigkeit schneller gewesen als Sandra Bradley. Bei den Männern gab es ein großes Raunen unter dem Publikum und den Athleten, als Carsten Unger diese Übung absolvierte. Carsten schaffte alle Fässer in 9,94 sec. Nicht viel schlechter machte es Martin Geißler der auch nur 17,65 sec benötigte. Dicht dahinter folgte Sebastian Nübel mit einer Zeit von 18,52 sec.

Die 4. Disziplin verlangte den Athletinnen und Athleten auch alles ab bei der Hitze. Jeweils vier, teils unhandliche, Objekte mussten 5 Meter ran getragen und dann auf ein 105cm hohes Podest aufgeladen werden. Rachinikul Tawapee siegte bei den Frauen bis 75kg vor Franziska Mettner und Laura Legath. Thora Thorsteinsdottir konnte in ihrer Klasse jubeln. Sie hatte in 35,92 sec alle Gegenstände aufgeladen. Dahinter platzierten sich Sandra Bradley und Sylvana Bomholt. Bei den Männern erreichte Sebastian Nübel mit 25,87 sec. die beste Zeit, dicht gefolgt von Steffen von der Lieth (26,59s) und Michael Bauer (28,62s).

Ziemlich geschafft von den bisherigen vier Disziplinen ging es nun noch mal an die umgebaute Beregnungsmaschine. Dieses Mal diente sie als Kniebeugemaschine. Für jede Athletin und jeden Athleten wurde das Gerät individuell eingestellt, allerdings entsprach die Einstellung keiner Tiefkniebeuge. Es begannen die Mädels -75kg. Das Grundgewicht war 80kg. Anschließend wurden, wenn die Athletin in der stehenden Position war, nacheinander noch zwei Fässer auf das Gestell geschoben Mit dem Endgewicht von 102kg mussten dann noch Wiederholungen gemacht werden in einem Zeitlimit von 30 Sekunden. Wie ein Uhrwerk spulte Franziska Mettner ihre Kniebeugen ab. Sie siegte mit 23 Wiederholungen. Rachinikul Tawapee kam auf 18 Wdh. und Laura Legath schaffte 5 Wdh. So wie bei den Kniebeugen war die Platzierung dann auch in der Endabrechnung. Zwar waren Franziska und Rachinikul mit 8 Punkten punktgleich, aber die Deutsche hatte drei Disziplinen gewonnen und die Belgierin nur zwei. Somit stand Franziska gleich bei ihrem ersten Strongwoman- Wettkampf ganz oben auf dem Treppchen und sicherte sich überdies die Einladung zur Amateur WM bei der Arnolds Classic. Auf Platz landete demzufolge Rachinikul Tawapee und Laura Legath belegte am Ende den 3. Platz. Sie hat sich tapfer geschlagen gegen starke Konkurrenz freute sich über ihren Erfolg beim LKW ziehen.

Die Frauen in der Klasse +75kg begannen bei der Kniebeuge auch mit dem Grundgewicht von 80kg, allerdings wurden hier nacheinander das Gewicht mit 4 Fässern gesteigert. Zum Schluss lagen 132 kg auf und damit mussten in 30 sec. noch so viele Wiederholungen wie möglich gemacht werden. Den Disziplinensieg holte sich Sandra Bradley mit insgesamt 25 Wiederholungen: Auf Platz 2 landeten Nicole Geißler und Dina Pirjol mit je 24 Wdh., Sylvana Bomholt, Thora und Yvonne Werner schafften je 22 Wiederholungen. Der Gesamtsieg ging an Nicole Geißler. Sie gewann mit einem Punkt Vorsprung vor Thora Thorsteinsdottir und freut sich nun auf die Arnolds Classic. Die sympathische Isländerin Thora war natürlich enttäuscht, so knapp den Sieg verpasst zu haben, aber sie sagte später, dass ihr der Wettkampf viel Spaß bereitet hat. Zwischen Platz 3 und 4 war es auch sehr eng. Sandra Bradley und Sylvana Bomholt waren nach 5 Disziplinen punktgleich und so entschied die bessere Einzelplatzierung. Der Sieg bei der Kniebeuge bescherte Sandra den dritten Platz in der Gesamtwertung vor Sylvana. Der 5. Platz ging an Dina Pirjol aus Rumänien, auf Platz 6 folgte ihre Mutter Mirela Pirjol. Den 7. Platz belegte Tanja Mühlbauer, auf Rang 8 kam Yvonne Werner. Die erst 17-jährige Thordis (die Tochter von Thora) landete zum Schluss auf dem 9. Platz vor Claudia Kanaan.

Bei den Männern begann die Kniebeuge mit 170kg und es wurde mittels 4 Fässern gesteigert bis auf 222kg. Hier holte sich Martin Geißler den Sieg mit 20 Wiederholungen insgesamt. Platz 2 ging an den 90kg-Athleten Szymon Peplinski mit 19 Wdh. Insgesamt je 18 Wdh. schafften Carsten Unger und Steffen von der Lieth. Damit stand fest, Carsten Unger holt sich seinen ersten Gesamtsieg bei einem Deutschlandcup. Entsprechend groß war die Freude bei ihm. Der 2. Platz ging an Sebastian Nübel, der ebenfalls einen starken Wettkampf ablieferte. Nur zwei Punkte dahinter sicherte sich Steffen von der Lieth den 3. Platz. Den Platz 4 hat sicher so niemand auf der Rechnung gehabt. Martin Geißler, er sich erst am Abend vorher entschlossen hatte zu starten, belegte Rang 4 und sicherte sich damit auch den Sieg in der Klasse -90kg. Der 5. Platz ging an Stephan Franke und Neuling Tim Schmidt freute sich über seinen 6. Platz insgesamt und den Sieg in der Klasse -105kg. Tim war damit auch bester Newcomer. Michael Bauer erreichte mit Platz 7 eine gute Platzierung, konnte sich aber gar nicht so richtig darüber freuen, weil er beim Hochwurf wertvolle Punkte verschenkt hatte. Matthias Hörning kommt in diesem Jahr nicht so richtig in Tritt, er belegte Platz 8. In seinem zweiten Wettkampf überhaupt kam Steffen Schäfers auf Platz 9. Platz 10 ging an Szymon Peplinski vor Sebastian Banckow, der Elfter wurde. Etwas glücklos war Daniel Zwernemann, der auf dem 12. Platz einkam. Aufgrund fehlenden Disziplintrainings kann Daniel sein vorhandenes Kraftpotential nicht richtig umsetzen. Mickael Duman belegte am Ende den 13. Platz bei einem tollen Wettkampf, der Lust auf mehr gemacht hat. Und alle Athletinnen und Athleten freuen sich schon auf eine Fortsetzung in 2015.

René Marticke