2014 Masters Strongman World Championship Belfast Northern Ireland

Michael Zitzelsberger hatte sich als Sieger der Masters Deutschen Meisterschaft für die WM-Teilnahme qualifiziert. In der Vorbereitung darauf verletzte er sich jedoch am Beinbizeps, so dass eine WM-Teilnahme leider unmöglich wurde. Mario Jaedtke, der Zweitplatziert, war aus dem Training und so wurde der Weg frei für Marcus Franke um Deutschland im international hochkarätig besetzten Feld bei der WM in Belfast zu vertreten.

marcus-franke

Von sechs Disziplinen mussten zwei am ersten Tag absolviert werden. Die 1. Disziplin war eine Kombination aus Loading (2 Reifen mit je 150 kg in einen Transporter) und Drag (den Transporter über 10 m ziehen). Leider lagen die Zeiten so dicht beieinander, dass Marcus, als er den Griff kurz fallen ließ, trotz hoher Zuggeschwindigkeit gleich auf Platz 7 zurückfiel.

Bei der 2. Disziplin, der Achse auf Maximum, wuchs Marcus dann über sich hinaus. Hatte er zuhause noch nie mehr als 130 geschafft, steigerte er hier tapfer mit und erkämpft 140 kg für die Wertung! Am Ende des 1. Tages lag Robert Kalinowski aus Polen mit 2 Siegen klar in Führung. Chad Coy (USA), der im letzten Jahr 2. bei der Masters WM wurde, kam bereits mit einer Beinbizepsverletzung angereist und verletzte sich jetzt noch zusätzlich am Bizeps. Er stand jedoch Marcus während des ganzen Wettkampfs mit Ermutigung und diversen gutgemeinten Beschimpfungen zur Seite.

Die 3. Disziplin war Mas-Wrestling. Hier kam es zu allererst einmal auf Losglück an. Jeder Athlet musste zwei Matches in der Vorrunde bestreiten. Die Top 4 kamen ins Finale. Unter den 10 Athleten waren 7, die noch nie ein Mas-Wrestling Holz in der Hand hatten, 1 der gut darin war (Robert Kalinowski) und 2 Topexperten (Antanas Abrutis und Odd Haugen, der Präsident des amerikanischen Mas-Wrestling Verbandes). Wenn es gut liefe, könnte Marcus auf 2 ebenfalls unerfahrene Kämpfer treffen. Doch das Losglück meinte es denkbar schlecht mit Marcus: im 1. Match trat er, natürlich chancenlos, gegen Odd Haugen an. Im 2. Match bekam er Ben France zugelost, einen sehr starken Gegner, den er jedoch 2:0 schlagen konnte. Letztlich wurde es Platz 5, geteilt mit einem anderen Athleten.

Beim Truckpull 15 m mit dem Optimus Prime schlug Marcus sich wieder sehr gut. Er wurde 3. und verkürzte damit den Abstand zu Spitze, besonders da Robert mit Beinbizepszerrung zeitgleich mit ihm auf 3 lag.

Und jetzt lief Marcus zur Höchstform auf: Carhold gegen Odd Haugen. War es beim Mas-Wrestling Pech, so war es hier Glück gegen ihn anzutreten. Denn beide ließen einfach nicht los, so dass es für Marcus am Ende zur Bestzeit reichte!

Voll motiviert ging Marcus dann mit dem Husafell Stone beim Steintragen auf den 3. Platz, nur der letzte Athlet im Rennen, Robert Kalinowski kam 2 m weiter und verdrängte ihn noch auf Platz 4. Antanas Abrutis (Litauen) gewann. Im Sword Hold versprach Marcus den Sieg mit nach Hause zu nehmen und tatsächlich gewann er mit souveränem Abstand diese Disziplin! Jetzt war ein Podestplatz fast sicher. Ben France (England) lag auf 4, allerdings schon mit ziemlichem Abstand. Und tatsächlich schaffte Marcus den 3. Platz durch seine Leistung im Loading zu festigen und ging aus der Weltmeisterschaft als 3. stärkster Master hervor. Die beste Platzierung, die nach Heinz Ollesch ein deutscher Athlet bei einem internationalen Wettkampf mit nach Hause bringen konnte.