9 Frauen und 9 Masters (Männer ab 40 Jahre) folgten der Einladung ins schöne Bad Salzungen und genossen die Gastfreundschaft und hervorragende Organisation von René Falk und seinem Team. Alleine das Athletenbuffet wäre das Startgeld schon wert gewesen. Herzlichen Dank nochmal an alle Beteiligten.
Während „neun“ eine sehr annehmbare Teilnehmerzahl bei Frauen ist, lässt die gleiche „neun“ bei den Masters doch sehr zu wünschen übrig, gemessen an den lautstarken Ankündigungen in den social media. Trotzdem ließen beide Wettkämpfe bei Einsatz, Kampfgeist und Spannung keine Wünsche offen! Respekt an alle Athet/innen!
Bei den Masters sah es nach der 1. Disziplin der „Achse Überkopf“ noch nach einem Kopf an Kopf Rennen zwischen den beiden Freunden Reinhard Maier und Marcus Franke aus, die sich hier den Sieg teilten. Doch in allen Folgedisziplinen riss Reinhard den Sieg an sich und verwies, wie auch in der Endabrechnung Marcus auf den 2. Platz. Am 4. Augst beim Finale der Pro-League in Bad Tölz treffen die beiden wieder aufeinander und da will Marcus eine Revanche (denn dort geht es um die Qualifikation zur Masters WM). Beim Koffertragen/Sack –Medley wurde Marcus dann noch von René Falk geschlagen und kam auf Platz 3. René in der Doppelbelastung Veranstalter und Athlet lieferte eine super Wettkampf ab – in beiden Positionen. Beim Achskreuzheben bekam er die 300 kg nur knapp nicht in die Wertung, doch alles in allem kann er super zufrieden sein – wohl auch mit seinem 3. Platz in der Gesamtwertung. Angelo Fiorentino, unser Kämpfer aus der Schweiz belegte mit einer sehr ausgeglichenen Leistung den 4. Platz, obwohl er bei den Koffern unzufrieden mit sich selbst war. Matthias Hörning bot heute ebenfalls eine sehr starke Leistung, konnte sich beim Wheelflip/Baumziehen sogar einen 3. Platz erkämpfen und wurde letztlich Fünfter. Harald Kraft, der nach 12 Jahren Pause wieder ins Wettkampfgeschehen eingriff, belegte einen beachtlichen 6. Platz. Jörg Röske, der nach Verletzungspause langsam erst wieder zu seiner Form finden muss, ließ es sich aber trotzdem nicht nehmen hier wo er zugesagt hatte, an den Start zu gehen und wurde 8. Respekt! Alexander Pfeiffer, der mit einem 5. und einem 3. Platz sehr gut im Rennen lag, schied leider genau wie Herbert Gstatter, verletzungsbedingt aus. Wir wünschen beiden gute und schnelle Genesung.
Bei den Frauen, die in zwei Gewichtsklassen antraten: bis 75 kg und darüber, beherrschte Sandra Bradley, die einzige „Schwergewichtlerin“ mit knapp 80 kg das Feld. Man darf ruhig sagen, erwartungsgemäß, da Sunny im März bereits einen der schwersten Wettkämpfe der Welt gewonnen hat, die Arnold Amateure bei der AC in Columbus/Ohio und auf dem Weg zur Profisportlerin ist. Umso erfreulicher, dass unsere Leichtgewichtlerinnen alles mehr oder weniger Newcomerinnen im Strongwoman Sport sind und bisher nur 2 oder 3 Wettkämpfe bestritten haben und dann gleich solche Leistungen und vor allem Kampfgeist gezeigt haben. Man kann schon sagen, dass die Damen ein bisschen die Lieblinge des Publikums waren – da konnten einige Zuschauer nicht glauben, wie diese doch eher zierlichen Frauen solche unglaublichen Gewichte bewegen.
Sandra Bradley gewann alle Disziplinen und wurde damit 1. in der Gesamtwertung. In direkten Anschluss, nach der 5. Disziplin, holte sie sich dann noch den Deutschen Rekord im Kugel heben. Sie hob die 140 kg Kugel auf 103 cm.
Lucia Bilic und Franziska Gatte lieferten sich einen erbitterten Kampf um die Plätze 2 und 3, den am Ende Lucia mit einem Punkt Vorsprung für sich entschied. Franziska war die Athletin, die von den Gewichten/Wiederholungen – also kraftmäßig- näher an Sunny herankam, besonders beeindruckend die 190 kg Achskreuzheben und die 8 Wdh mit der Achse Überkopf, doch verlor sie beim Koffertragen auf Distanz mit ihrem 7. Platz zu viele wertvolle Punkte. Lucia Bilic, wuchs an diesem Tag über sich hinaus. Aufgefallen war sie durch ihren Biss bereits beim Newcomer Cup in Burghausen. Auch heute biss sie. Beim Wheelflip/Baumziehen und beim Koffertragen auf Distanz kam in ihrer Gewichtsklasse niemand an sie heran. Sie ging mit den 60 kg Koffern 20 m weiter als die nächste, Reni Hein. So wurde sie am Ende 2. in der Gesamtwertung und Siegerin im Leichtgewicht. Ein Punkt dahinter Franziska Gattke 3. in der Gesamtwertung und 2. Bis 75 kg. Mit einer sehr konstanten Leistung, drei 3. Plätze und zwei 5. holte sich Rene Baum Bronze im Leichtgewicht und den 4. in der Gesamtwertung. Besonders die 180 kg beim Achskreuzheben sind eine sehr starke Leistung, genau wie der geteilte 3. Platz Überkopf (mit gehandicapter Schulter).
Reni Hein hat sehr gute Voraussetzungen, von „von allen Kräften“ wäre genug da. Handkraft – sie wurde 3. bei den Koffern auf Distanz, Schultern, Beine….aber sie zeigt noch leichte Schwächen im Nevenkostüm und da schleichen sich kleine Fehler ein (Stunts beim Loading u.ä.). Wenn da noch Wettkampferfahrung mit dazukommt wird sie einen Sprung nach vorne machen.
Yvonne Kröhl, der man ihre 45 Jahre in keiner Disziplin anmerkte und die noch dazu einen viel zu niedrigen Körperfettgehalt für eine Strongwoman hat, kämpfte in jeder Disziplin bis zum Abwinken, was ihr einen 6. Platz einbrachte. Mit der Möglichkeit zu Techniktraining wäre da noch einiges rauszuholen.
Julia Becker ging etwas unglücklich in den Wettkampf, als sie mit der Achse nicht gut zurecht kam und keine Wiederholung in die Wertung bekam. Doch auch sie konnte sich noch gebührend in Szene setzen mit einem 4. Platz beim Koffertragen auf Distanz.
Fiona Feurer der „Flummy“ kam beim Publikum ebenfalls richtig gut an. Niemand konnte sich vorstellen, dass diese „kleine Frau“ hier mithalten sollte. Und dann hat sie alle begeistert als sie die 50 kg Achse 5x Überkopf drückte und den großen Reifen genauso gut flippen konnte wie alle andern.
Barbara Sochor, die sich im Vorfeld Sorgen machte, dass sie sich „blamieren“ könnte, wurde eines Besseren belehrt. Niemand der startet, kann ein Loser sein, allerhöchsten vielleicht jemand der sich nicht traut obwohl er gerne möchte. Sie konnte beim Niveau einer deutschen Meisterschaft bei allen Disziplinen mithalten und wurde vom Publikum begeistert unterstützt.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen ganz herzlich. Ihr seid eine Riesenbereicherung für diesen Sport! Lasst euch nicht beirren